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*Update* im Rahmenrecht unseres Kollektivvertrages

Das Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlungen hat – neben der Gehaltserhöhung – direkten Einfluss auf unseren Arbeitsalltag. 2 Beispiele von den Änderungen im Rahmenrecht finden sich im Zusatzurlaub und in der Dienstverhinderung. Jeweils gekennzeichnet mit einem NEU! 


Weitere rechtliche Informationen findest du untere RECHTLICHES/ALLGEMEINES

Das Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlungen im Detail findest du hier: Abschluss Kollektivvertragsverhandlungen

Abschluss (!) in Runde #6 der KV Verhandlungen

Liebe Kollegin,
lieber Kollege,

die vielen Aktionen, Betriebsversammlungen, Unterschriften(listen), Solidaritätsbekundungen und Streiks haben dazu geführt, dass wir heute in den Nachtstunden einen Kollektivvertragsabschluss für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft erreichen konnten. In der sechsten Verhandlungsrunde haben sich die GPA-djp und die Gewerkschaft vida mit den Arbeitgebern auf eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 %, jedoch mindestens 48 Euro geeinigt.

​Die Erhöhung von 2,5 % und ein Mindestbetrag von Euro 48 gilt für​

– die Kollektivvertragslöhne und -gehälter
– die Ist-Löhne und Ist-Gehälter
– die ALT-Gehaltssysteme jedoch maximal 75 Euro
– alle Zulagen und Zuschläge
– für TransitmitarbeiterInnen

Diese ergibt eine Erhöhung in den unteren Gehaltsgruppen von über 3 %, durchschnittlich konnte eine Gehaltserhöhung von 2,55 % erreicht werden.
​​Verbesserungen für Lehrlinge
Für Lehrlinge konnten wir zusätzlich zur Erhöhung von 2,5 % eine Erhöhung von 100,- Euro in jedem Lehrjahr erreichen.

Früher mehr Urlaub
Alle Beschäftigten die bereits 5 Jahre im Betrieb sind, erhalten einen zusätzlichen Arbeitstag als Urlaubstag.

Verbesserungen für Pflegeberufe
Besonders freut es uns, dass wir für die Pflegeberufe Verbesserungen erreichen konnten.
Die PflegeassistentInnen erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 20,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 10,- Euro monatlich.
Die PflegefachassistentInnen werden in die Verwendungsgruppe 6 eingestuft und erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 30,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 30,- Euro monatlich.
Die Diplomierten KrankenpflegerInnen erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 50,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 50,- Euro monatlich.

Verbesserungen für Teilzeitkräfte
​Die zuschlagsfreie Mehrarbeit für Teilzeitkräfte wurde massiv reduziert. Jetzt gilt eine einheitliche Grenze von 16 Stunden pro Durchrechnungszeitraum, die ohne Zuschläge ausbezahlt werden darf. So wird der Mehrarbeitszuschlag früher fällig, somit wurde eine langjährige Forderung der Gewerkschaft zwar nicht ganz erfüllt, aber wir haben einen ersten Schritt getan, um die „Pufferstunden“ zu minimieren. Die neue Grenze gilt ab dem nächsten Durchrechnungszeitraum, der nach dem 1. Juli 2018 beginnt.

​​Weitere Verbesserungen im Rahmenrecht
Ausweitung der Dienstverhinderung um einen weiteren Tag, wenn die Hochzeit oder das Begräbnis von nahen Angehörigen mehr als 300 km entfernt ist (gilt ab 1.4.2018)
Ausweitung des Verfalles von Ansprüchen von 6 auf 9 Monate.
Klarstellung, dass Sonderzahlungen auch bei halber Entgeltfortzahlung gebühren.

Arbeitgeber-Forderungen
​Forderungen die die Arbeitgeber eingebracht haben, und die wir vereinbart haben:
Die Möglichkeit per Betriebsvereinbarung die Ruhezeit auf 8 Stunden nach einem 12 Stunden-Dienst mit Arbeitsbereitschaft zu kürzen.
Die Möglichkeit per Betriebsvereinbarung die Vorbereitungswoche auch auf einzelne Tage aufzuteilen
Die Möglichkeiten per Betriebsvereinbarung Sonderzahlungen auch vierteljährlich auszuzahlen.

Sonstiges
Klarstellung über die Einstufung von AlltagsbegleiterInnen / AlltagsbetreuerInnen
Klarstellung zur Vollen Erziehung mit verbesserter Bezahlung für Ferienaktionen

Der Kollektivvertrag tritt mit 1. Februar 2018 in Kraft.

Weitere Aktionen, die für den 27. und 28. Februar geplant waren, finden nicht statt.

Gemeinsam stärker werden
Heuer haben wir gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam auftreten. Wie in anderen Branchen auch gilt: je mehr Mitglieder wir sind, desto besser ist die Absicherung unserer Rechte, regelmäßige Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen.
Denn nur gemeinsam sind wir stark!

Wir danken für die tolle Unterstützung und schicken liebe Grüße aus Wien

LG euer #BRTeam

Runde #6 – was passiert heute?

Wir berichten heute, 23.02.2018, wieder live aus der mittlerweile 6. Runde der Kollektivvertragsverhandlungen und halten euch natürlich am Laufenden! Ergebnisse werden hier auf unserem BLOG so schnell wie möglich veröffentlicht!

Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, die solidarisch beim Streik vor einer Woche dabei waren und auch bei allen, die diesen Streik unterstützt haben. Dadurch konnten wir den heutigen Verhandlungstermin erwirken. Denn ohne weiteren Verhandlungen wird es auch zu keiner Gehaltserhöhung kommen.

LG euer #BRTeam

Licht am Ende des Tunnels – KV Verhandlungen #6

Nachdem es letzte Woche im privaten Gesundheits- und Sozialbereich in ganz Österreich Warnstreiks gegeben hat (hier der Pressespiegel darüber), haben sich die ArbeitgebervertreterInnen wieder gesprächsbereit gezeigt und uns ArbeitnehmerInnen wieder an den Verhandlungstisch gebeten.

Daher gibt es am Freitag, 23.02.2018 ab 10:00 Vormittag wieder Verhandlungen!

Ihr bleibt hier auf unserem Blog immer am Laufendem und wir bleiben am Ball!

Abbruch der Kollektivvertragsverhandlungen in Runde #5

Am 13. Februar fand die 5. Verhandlungsrunde mit der Sozialwirtschaft Österreich statt. Diese Verhandlungsrunde wurde nach 15 Stunden ohne Ergebnis von den Arbeitgebern beendet.

 

Mit Nachdruck forderten wir in der 5. Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern:

Einen nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss, der unsere Arbeit wertschätzt!

Eine Arbeitszeitverkürzung, die sich nicht wie bisher zu Lasten der ArbeitnehmerInnen auswirkt!

Eine bessere Bezahlung für KollegInnen in einem Gesundheits- und Pflegeberuf!

Wir merkten rasch, dass es für die Arbeitgeber schwer war, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Nach sehr langen Diskussionen in den eigenen Reihen, haben sie uns 3 unterschiedliche Angebote gelegt, die sich immer nur minimal von den vorherigen Angeboten unterschieden haben. Leider wurde auf unsere drei Hauptforderungen: faire Lohn- und Gehaltserhöhung, Besserstellung für Pflegeberufe und Arbeitszeitverkürzung nicht ausreichend eingegangen.

 

In den Nachtstunden haben uns die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht:

Lohn- oder Gehaltserhöhung (inkl. Zulagen) entweder:

Variante 1:
Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,4 % aber mindestens 47.- Euro.
Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,4 %
Erhöhung der „alten“ Tabellen: +  2,2 %
TransitmitarbeiterInnen: + 2,4%
Lehrlinge: + 100.- Euro  in jedem Lehrjahr

Oder

Variante 2:

Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: 2,45%
Erhöhung der IST-Gehälter: 2,45 %
Erhöhung der „alten“ Tabellen:  2,2 %
TransitmitarbeiterInnen  2,4%
Lehrlinge: + 100.- Euro  in jedem Lehrjahr

Für die Pflegeberufe (GuKG-Novelle) ab 1. Oktober 2018
Für DGKP:                                                                                       
1 und 2 Gehaltsstufe: 60.- Euro
3 bis 5   Gehaltsstufe: 50.-  Euro
6 bis 9    Gehaltsstufe: 40.- Euro
10- 13   Gehaltsstufe:  20.- Euro
ab der Gehaltsstufe 14: 10.-  Euro

Für die Pflegeassistenz:
1 und 13 Gehaltsstufe: 20.- Euro
ab der Gehaltsstufe 14: 10.-  Euro

Zu unserer Forderung nach einer ARBEITSZEITVERKÜRZUNG, gibt es nach wie vor kein Angebot!!!

Die Arbeitgeber können sich allerdings folgende Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte frühestens ab 1. Juli 2018 vorstellen.

Die zuschlagsfreien Stunden für Teilzeitbeschäftigte sollen reduziert werden, und unabhängig von der Dauer der Durchrechnung 16 Stunden betragen. Diese 16 Stunden wären weiterhin zuschlagsfrei (ohne 25% Zuschlag).
Das würde heißen:
ohne Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 2 Stunden pro Woche zuschlagsfrei
mit 2 Monaten Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 16 Std
mit 3 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 26 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 4 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 34 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 12 Monaten Durchrechnungszeitraum: nur für Kinderbetreuungseinrichtungen mit 11 Wochen Schließzeit statt 85 Stunden ebenfalls nur 16 Stunden zuschlagsfrei

Wir haben uns erlaubt, dieses AG-Angebot für unsere KollegInnen zu bewerten: Eine Arbeitnehmerin arbeitet in Teilzeit (mit einem dreimonatigen Durchrechnungszeitraum) mindestens 26 Stunden mehr als im Arbeitsvertrag vorgesehen ist. Für diese Arbeitnehmerin würde das AG-Angebot eine Verbesserung von 10 Stunden mit 25% Zuschlag bedeuten. Das heißt, sie würde für diese Mehrarbeit in 3 Monaten das Gehalt von 2,5 Stunden zusätzlich bekommen. Brutto wohlgemerkt!

Da die Arbeitgeber darauf bestanden haben, dass dies das letzte Angebot sei, haben wir dieses Angebot unserem großen Verhandlungsteam vorgestellt. Das Angebot wurde als völlig unzureichend empfunden und einstimmig vom großen Kollektivvertragsverhandlungsgremium abgelehnt.

Danach wurde das Ergebnis der Abstimmung den Arbeitgebern mitgeteilt, worauf diese die Kollektivvertrags-Verhandlungen für beendet erklärt haben. Es wurde kein neuer Termin vereinbart. Die beschlossenen und bereits vereinbarten Maßnahmen in den Betrieben werden durchgeführt.

 

Wir bedanken uns für Deine Unterstützung , denn nur gemeinsam sind wir stark!

(Leicht angepasste Aussendung der GPA-djp an alle BetriebsrätInnen des WB17 und BA WB19)

Das schreiben die Zeitungen über unsere KV Verhandlungen

„Tiroler Tageszeitung“ vom 10.02.2018 Seite 23

Streikdrohung in Sozialwirtschaft

Wien-Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Sozialwirtschaft Österreich stecken fest. In mehreren Bundesländern wurden im Rahmen von Betriebsversammlungen bereits Streikbeschlüsse gefasst. Verärgert zeigt sich die Gewerkschaft über die Appelle vereinzelter Arbeitgeber an ihre Beschäftigten, nicht an Streiks teilzunehmen. Es werde mit Gehaltskürzungen und sogar mit Kündigungen gedroht, heißt es. Es wird gehofft, am Montag einen akzeptablen KV-Abschluss zu erreichen. (APA)

„Oberösterreichische Nachrichten“ vom 10.02.2018 Seite: 18

Sozialbranche: Konflikt um Kollektivvertrag

WIEN. Vier Runden in den Kollektivvertragsverhandlungen für den Bereich Sozialwirtschaft haben bereits stattgefunden. Verhandelt wird für mehr als 100.000 Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Vor der fünften Runde am kommenden Montag gießen die Gewerkschaften vida und GPA/djp mit Streikbeschlüssen in mehreren Bundesländern Öl ins Feuer.

Die Gewerkschaften schimpfen über ein fehlendes akzeptables Angebot und Einschüchterungsversuche: Bei Teilnahme an möglichen Streiks werde mit Gehaltskürzungen und mit Kündigungen gedroht, so die Arbeitnehmer-Verhandler.

Die Arbeitgeberseite lehnt die 35-Stunden-Woche und eine sechste Urlaubswoche ab. Das sei für viele Organisationen existenzbedrohend. Sie appellieren an die Gewerkschaften, gemeinsam den Hebel anzusetzen: Das Hauptproblem liege bei Auftraggebern, die nicht einmal die Inflationsrate abgelten würden. Sie bieten 2,35 Prozent – bei 1,95 Prozent Inflation.

 

 

„Die Presse“ vom 10.02.2018 Seite: 16

Streit um die 35-Stunden-Woche

Sozialwirtschaft. Bei den KV-Verhandlungen sind die Fronten verhärtet, Streikdrohungen stehen im Raum. Einer der Hauptstreitpunkte: die Arbeitszeitverkürzung.

Wien. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Sozialwirtschaft Österreich stecken fest. In mehreren Bundesländern wurden im Rahmen von Betriebsversammlungen bereits Streikbeschlüsse gefasst, kündigte Michaela Guglberger, Verhandlerin der Gewerkschaft Vida, in einer Aussendung am Freitag an.

Gestritten wird um mehr Geld, aber auch um die von der Gewerkschaft geforderte Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am Montag „sind die Arbeitgeber aufgefordert, zu diesen Punkten endlich konstruktive Vorschläge zu machen“, so Guglberger.

„Wir gehen in der Betreuung und Pflege wirklich sehr behutsam mit der Androhung von Arbeitskampf um“, sagte Reinhard Bödenauer, Verhandlungsleiter der GPA-djp. Sollte es aber in der nächsten Runde kein Ergebnis geben, „dann bedeutet das Kampfmaßnahmen“. Beide kritisierten zudem die Appelle vereinzelter Arbeitgeber an ihre Beschäftigten, nicht an Streiks teilzunehmen. Andernfalls werde mit Gehaltskürzungen und sogar mit Kündigungen gedroht. „Drohungen verpesten das Klima“, heißt es seitens der Gewerkschaft.

Kritik an Streikdrohung

Die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), die auf Arbeitgeberseite die Kollektivvertragsverhandlungen führt, zeigt indes für die Streikdrohungen wenig Verständnis. Sie wirft der Gewerkschaft vor, eine „Eskalation“ zu betreiben. Man sei mit 2,35 Prozent Lohnerhöhung, einer besseren Bezahlung für diplomierte Pflegekräfte von bis zu 840 Euro pro Jahr sowie weiteren Zugeständnissen der Gewerkschaftsseite schon weit entgegengekommen, teilte Verhandlungsführer und SWÖ-Geschäftsführer Walter Marschitz via Aussendung mit. Die Hauptforderungen der Arbeitnehmerseite – 35-Stunden-Woche, sechste Urlaubswoche für alle, Zulagen für Pflegekräfte und Fachsozialbetreuer – würden mindestens 15 Prozent Kostensteigerung bedeuten. Das würde viele Organisationen in existenzielle Schwierigkeiten bringen und damit Tausende Arbeitsplätze gefährden, warnte Marschitz.

SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger appelliert an die Gewerkschaften, gemeinsam dort den Hebel anzusetzen, wo seiner Meinung nach das Hauptproblem liegt: in den teilweise ungenügenden Rahmenbedingungen für soziale Arbeit. Manche Auftraggeber seien nicht einmal bereit, die Inflationsrate abzugelten. „Nur gemeinsam können wir hier etwas erreichen“, sagte Fenninger. Und zeigte sich trotz allem zuversichtlich, am Montag zu einem Abschluss zu kommen. (APA/red.)

Kollektivvertragsverhandlungen #5 – ein Ausblick

am nächsten Montag, dem 12.02.2018,  gehen unsere SWÖ – früher BAGS – Kollektivvertragsverhandlungen in die nächste und hoffentlich letzte Runde.
Es geht um viel!! Kommt es wieder erwarten zu keiner Einigung, gibt es keine Gehaltserhöhung, keine Anpassung an die fortschreitende Teuerung.
Was das für uns bedeutet, müsste jedem klar sein. Wir können uns weniger leisten. Daher ist dieser Abschluss enorm wichtig und eine ordentliche Valorisierung der Gehälter dringend notwendig.
Die Gewerkschaften werden alle Register ziehen, um für uns Mitglieder ein gutes Ergebnis zu verhandeln, auch wenn die ArbeitgeberInnen auf der anderen Seite des Verhandlungstisches, dieses Jahr besonders hartnäckig sind.

Sobald es Neues aus den KV-Verhandlungen zu berichten gibt, werden wir euch über unsere Homepage weiter informieren.

Bis dahin ein schönes Wochenende, euer #BRTeam

IST Stand KV Verhandlungen 2018


                                                                                          Reinhard Bödenauer (01.02.2018)
Liebe Kollegin,

lieber Kollege,

am 31. Jänner fand die 4. Verhandlungsrunde mit der Sozialwirtschaft Österreich statt. Diese Verhandlungsrunde wurde nach 13 Stunden ohne Ergebnis auf Wunsch der Arbeitgeber unterbrochen.

Gestärkt durch die erfolgreiche BetriebsrätInnen-Konferenz, einer großen Demonstration in Wien und Besuchen der Arbeitgeber am Vortag der Kollektivvertragsverhandlung gingen wir in die vierte Verhandlungsrunde für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich.

Mit Nachdruck forderten wir in der 4. Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern:

  • Einen nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss, der unsere Arbeit wertschätzt!
  • Eine Arbeitszeitverkürzung, die sich nicht wie bisher zu Lasten der ArbeitnehmerInnen auswirkt!
  • Eine bessere Bezahlung für KollegInnen in einem Gesundheits- und Pflegeberuf!

Wir merkten rasch, dass es die Arbeitgeber schwer haben, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Sehr lange haben sie daher in ihren Reihen diskutiert. Kurz vor Mitternacht haben uns die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht: 

Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,35 %

Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,15 %

Erhöhung der alten Gehaltstabellen: + 2,0 %

Bei der Arbeitszeit überlegen die Arbeitgeber bis zum nächsten Termin drei Varianten, diese betreffen Urlaub oder Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte oder Einbeziehung der Zuschläge für die Sonderzahlungen. Weiters lehnen sie unsere Forderung nach einer Verkürzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit ab.

Die Arbeitgeber sehen auch wenig Spielraum für eine bessere Bezahlung der PflegeassistentInnen und SozialbetreuerInnen aufgrund er GuKG-Novelle. Eine verhältnismäßig kleine Besserstellung zwischen 10 und 60 Euro könnten sich die Arbeitgeber jedoch für DGKP vorstellen.

Die Arbeitgeber werden in ihren Reihen einige Modelle durchrechnen und haben uns daher um einen weiteren Verhandlungstermin gebeten. Diese Verhandlung findet am 12. Februar statt.

Link zum Artikel über den Protestmarsch am 24. Jänner 2018 mit über 3000 Teilnehmern in Wien:

Protestmarsch 24.01.2018

Link zum Bericht über die BetriebsrätInnen-Konferenz:

BR-Konferenz 18.01.2018

Bis zum nächsten Verhandlungstermin freuen wir uns auch noch über Unterstützungsunterschriften für die 35-Stunden-Woche:

https://www.gpa-djp.at/cms/A03/A03_2.3.217.a/1342586021264/kollektivvertrag/alle-branchen/gesundheit-soziales-kirchen/arbeitszeit-35-stunden-sind-genug

Wir danken dir für dein bisheriges Engagement und freuen uns auf deine weitere Unterstützung!

Liebe Grüße

Reinhard Bödenauer                    EVa Scherz
stv. Bundesgeschäftsführer          Wirtschaftsbereichssekretärin

 

Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier

Geschäftsbereich Interessenvertretung

Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien


(Aussendung von der GPA-djp)

 

Liebe Grüße Monika Fließer und Betriebsratsteam

Aus den Kollektivvertragsverhandlungen

++BREAKING++

Punkt 1:  Arbeitszeitverkürzung

die ArbeitgeberInnen sind NICHT bereit einer Arbeitszeitverkürzung  zuzustimmen, weiters vertreten sie die Meinung, dass die Beschäftigten im Sozialbereich diese auch nicht wollen.

Wir BetriebsrätInnen halten eine Arbeitszeitverkürzung für unumgänglich, da bereits jetzt die meisten KollegInnen Teilzeit arbeiten und mit ihren Gehältern kaum auskommen. Damit es zu keiner Arbeitsverdichtung kommt, fordern wir einen entsprechenden Personalausgleich.

 

Punkt 2: Anpassung an das GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz)

Ebenfalls sind die ArbeitgeberInnen gegen eine höhere Einstufung der Pflegekräfte, Mehrarbeit und Mehrverantwortung wollen sie zum Nulltarif.

Durch die gesetzlichen Änderungen kommt auf die Pflegekräfte Mehrarbeit und Mehrverantwortung zu. Das muss aus Sicht der BetriebsrätInnen am Gehaltszettel sichtbar werden. Gleichzeitig würde eine höhere Entlohnung den Beruf attraktiver machen und einem drohenden Personalmangel vorbeugen.
Punkt 3:Valorisierung

Das derzeitige Angebot der ArbeitgeberInnen liegt bei 2,25% für alle KV Gehälter. 2,0 % soll er für die ALT-Gehälter geben.

Dieses Angebot der Sozialwirtshaft hätte eine direkten Kaufkraftverlust für alle Kolleginnen und Kollegen zur Folge, da es sich immer um Bruttobeträge handelt, für die noch Abgaben zu zahlen sind.

 

Da zurzeit keine tragbare Lösung in Sicht ist, wird es Maßnahmen von Seiten der Gewerkschaften in ganz Österreich geben, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Daher finden am 30.01.2018 bei allen beteiligten GeschäftsführerInnen, die als Verhandler bei den Kollektivvertragsverhandlungen beteiligt sind, Aktionen statt.

Hier die Einladung zur Mahnwache bei den steirischen Verhandlern:

LG Monika und Christoph

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