Na, schon Pläne für diesen Sommer? Egal, was du in Zeiten von Corona vorhast, im Urlaub gehören die Batterien wieder aufgeladen. Multitasking, ständige Erreichbarkeit und die erhöhte Geschwindigkeit unseres Arbeitstaktes haben Stress, Erschöpfung und Unkonzentriertheit zur Folge und verlangen nach konstruktiven Urlaubspausen mit Erholungswert. Leider haben wir es in unserer Informationsgesellschaft zunehmend verlernt, nicht erreichbar zu sein. Wir sind zeitweise schon so negativ konditioniert, dass wir ängstlich und panisch reagieren, wenn das Handy einmal eine Stunde nicht läutet. Die Folge davon ist, dass wir uns immer intensiver in eine gefährliche Hektik treiben lassen, die schließlich zu einem ungesunden Stress, bis hin zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Manchmal reagiert der Körper beim Umschalten von Turbohektik auf ein Urlaubs-Nichts mit neuem Stress. Das plötzliche Nichtstun bringt nicht die gewünschte Erholung und schon werden aus den ersten Urlaubstagen Krankheitstage.

Das Urlaubsgefühl kommt meist verzögert. Oftmals erwartet man, am ersten Urlaubstag auf Knopfdruck entspannt zu sein. Das gelingt nur selten und so stressen sich viele mit dem Gedanken, nicht schnell genug abschalten zu können. Stress treibt zunächst mal an, setzt Energie frei. Belastend wird er erst im Dauerzustand, wenn er an unseren Nerven zehrt und die ständige Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol oder Adrenalin unser Immunsystem schwächt. Mediziner raten ja, den Jahresurlaub nicht in kleineren Etappen zu konsumieren, sondern mindestens einmal im Jahr eine längere Auszeit vom Job zu nehmen.  Aber an einem Stück sollte man ihn auch nicht verbrauchen. Körper und Geist benötigen mehrmals im Jahr Gelegenheit zum Regenerieren. Langsam wirkende Hormone, wie Endorphine und Morphium arbeiten dann, wenn Bedürfnisse dauerhaft erfüllt werden und Zufriedenheit entsteht. Ein paar freie Tage können dabei durchaus hilfreich sein, denn gerade während weniger Tage fällt das Abschalten leichter.

Versuchen wir also, statt in irgend ein Display zu starren, den Blick wieder vermehrt auf einfache Dingen zu richten, wie zum Beispiel einen sonnigen Morgen oder einen beruhigenden Sommerregen am Nachmittag. Es tut gut, sich vom Leistungsgedanken und von übersteigerten Erwartungen an den Urlaub zu verabschieden. Nützen wir diese Zeit, um die Tage zu entschleunigen und produktiv unsere Akkus wieder aufzuladen. Ein Sonnenbad in vernünftigen Dosen hilft dabei und hebt die Stimmung. Wohlgemerkt, auch im Schatten wird Vitamin D produziert und man wird braun. Ein „sanfter“ Start nach dem Urlaub sollte man einplanen. Also lassen Sie sich nicht stressen, denn Stress ist ein Denkfehler!